Klosters – Nah-Erholung

Eine Familie aus Zürich erwarb im traditionsreichen Wintersport-Dorf Klosters eine grosszügige Ferienwohnung. Der Umbau brachte überraschend gute Bausubstanz zum Vorschein, die auf passendem Niveau mit Einrichtungsideen von Neumarkt 17 ergänzt wurde. Seit das Prättigauer Dorf Klosters talabwärts über die Sunnibergbrücke umfahren wird, ist die Station bei Erholung suchenden – vor allem Zürcher – Familien zur noch gesuchteren Adresse geworden. Für eine Herrliberger Familie mit vielen Jahrzehnten Klosters-Vergangenheit gab es deshalb kein langes Überlegen, als im Haus Riva Sanestra im Ortsteil Aeuja eine Wohnung zum Verkauf stand. Das Haus steht frei und bietet schöne Blicke ins Tal der Landquart und auf die umliegenden Hänge und Gipfel. Und die Wohnung entpuppte sich, einmal ausgeräumt, als Schmuckstück mit perfektem Raumprogramm.

Fotos: Stefanie Blochwitz Fotografie

Harper, Sofa, Antonio Citterio; Lebeau, Beistelltisch, Patrick Jouin; FEZ, Stehleuchte.
Little Petra, Sessel mit Hocker, Viggo Boesen; Bold Melange, Teppich; FeelGood, Sessel, Antonio Citterio; Pina High, Beistelltisch, Sebastian Herkner.

Die zukünftige Hausherrin bat die mit ihr befreundete Architektin Kerstin Sammet Witta um ein Umbaukonzept und holte fürs anschliessende Einrichten Neumarkt 17 ins Boot. So entstand in dem markanten Bau von 1969 eine zeitlos alpin wirkende, überaus grosszügige Ferienwohnung mit insgesamt fünf Schlafzimmern auf zwei Stockwerken. «Zunächst wurde das Holz freigelegt und glasgestrahlt», schildert die Hausherrin die Arbeiten. «Die Küche wurde voll und ganz neu geplant und ersetzt. In Küche und Eingang haben wir Platten aus Valser Quarzit verlegen lassen.» Der neue Look der Wohnung ist ehrlich und einheitlich, bestimmt von offenporigem Holz und leicht wolkigem, an die Seventies erinnerndem Putz. Mit ihren Balken vermittelt die Dachschräge den Eindruck eines umgebauten Stalles, wie sie derzeit so begehrt sind. «Wir haben in allen Zimmern in Schreinerarbeit Arbeitsplätze und Stauraum einbauen lassen, damit die Räume aufgeräumt wirken», sagt die Bauherrin.

Bridge, Esstisch, Jehs + Laub; Rely, Stühle, Hee Welling; Limbus, Hängeleuchte, Emanuele Ricci; Cactus, Tischleuchte, Mickael Koska.
Stühle Rely von Hee Welling. Ghost, Bett, Paola Navone; VL38, Wandleuchten, Vilhelm Lauritzen.

Für die Böden wurden lange Fichtendielen aus Altholz verlegt, das zuvor im Appenzell im Einsatz war. Die Beleuchtung wurde durchkonzipiert und den Zimmern wurde der Charakter von Suiten mit jeweils eigenem Bad eingehaucht. «Bei der Einrichtung des Wohnzimmers suchten wir nach stimmigen Proportionen und nach archaischen Materialien, die zur alpinen Stimmung passen», erinnert sich Andreas Schwarz an die gemeinsamen Gedanken beim Design der Inneneinrichtung. Die Farbe Grün als hauptsächlicher Akzent habe sich beim Blick auf die Talhänge ergeben, deren Ausdruck von Fichtenwäldern geprägt ist. Grün hat in der Frühstücksnische bei der Küche einen besonders hübschen Auftritt: Hier treffen sich mintgrüne Stühle mit einer textilen Tapete von Raf Simons, diskret indirekt beleuchtet. Grün dominiert auch im eleganten Essbereich, dessen Möbel im Gegensatz zum Wohnraum urbane Leichtigkeit ausstrahlen.

Holzstuhl 118, Sebastian Herkner; Vermu, Tisch; Sento, Leuchten.
Ghost, Bett, Paola Navone; VL38, Wandleuchten, Vilhelm Lauritzen. Kekke, Spiegel,
Kekke, Spiegel, Piet Boon; Card Room Green N° 79, Wandfarbe, Farrow & Ball.
Adda, Bett, Antonio Citterio; Loll 09, Sessel, Paola Navone; Onda, Nachttisch, F&E; Gravity, Tischleuchten, Space Copenhagen; Topoled, Wandspot; Bellhop, Stehleuchte, Edward Barber & Jay Osgerby; Ply Pink, Teppich, MUT Design Studio.