Zürcher Refugium mit Weitblick
Wie ein Vogel im Nest – so fühlt sich das Leben in der grosszügigen Wohnung oberhalb des Gustav-Gull-Platzes in Zürich an. Direkt am Bahnhof gelegen, pulsiert hier das Herz der Stadt. Bars, Cafés und Geschäfte bestimmen das Strassenbild. Das Schöne an
dem Refugium in der Höhe ist, dass Aktivität und Ruhe so nah beieinanderliegen.
Text: Stephanie Ringel; Fotos: Chiara Kettmeir K2F GmbH
Ausgangspunkt für die Gestaltung war eine klare Architektur mit phantastischer Aussicht über die Stadt, den Uetliberg bis zu den Glarner Alpen. Sie sollte Hauptdarsteller bleiben und nicht durch zu ausdrucksstarke Möbel konkurrenziert werden. Ausserdem wünschte sich das Ehepaar genug Raum für eine nach und nach wachsende Kunstsammlung.
Da Grinda Gunjic schon mehrere Objekte für beide eingerichtet hat und mittlerweile eine gute Freundschaft entstanden ist, kennt sie die Vorlieben. «Wenn die Grundformen im Bau sehr reduziert sind, kann es kühl wirken. Farben sind dann ein gutes Mittel für mehr Wohnlichkeit.» Um dem Gedanken bestmöglich zu folgen, hat Grinda Gunjic die Wohnung zuerst mit der Eigentümerin, die auch Architektin ist, möbliert: mit Tisch, Stühlen und Sofa von Cassina, dem Regal von Montana, einem schönen Holzbett von Riposa und Küchentisch und Stühlen von Mdf.
Erst in einem zweiten Schritt kam die Wandfarbe hinzu – als bereits alles eingezogen war. «Möbel sind viel teurer als Farben», so die Einrichtungsberaterin. «Man vermeidet, dass Einrichtung und Wandfarbe nicht perfekt passen.» Beim Bekenntnis zur Farbe sei allerdings wichtig, nur so viel Einfluss zu nehmen, dass die Menschen sich in ihrem Zuhause nicht fremd fühlen. Natürliches Farbspektakel liefert die Natur – draussen, vor den Panoramafenstern, passend zu den Jahreszeiten.