Zürcher Refugium mit Weitblick

Wie ein Vogel im Nest – so fühlt sich das Leben in der grosszügigen Wohnung oberhalb des Gustav-Gull-Platzes in Zürich an. Direkt am Bahnhof gelegen, pulsiert hier das Herz der Stadt. Bars, Cafés und Geschäfte bestimmen das Strassenbild. Das Schöne an
dem Refugium in der Höhe ist, dass Aktivität und Ruhe so nah beieinanderliegen.

Text: Stephanie Ringel; Fotos: Chiara Kettmeir K2F GmbH

Cotone Sofa, Ronan & Erwan Bouroullec; Cotone Low Beistelltisch, Ronan & Erwan Bouroullec; Febo Sessel, Antonio Citterio; Tweet Teppich, CS Rugs; ZigZag High Pouf, Emiliana Design; Tripod Stehleuchte, Hvidt & Mølgaard, Tung JA3 Beistelltisch, John Astbury.
Ordinal Oval, Tisch, Michael Anastassiades; Cottone Slim Armlehnstuhl, Elisse double LED, Federico Palazzari, Tramae Hocker, Studio unPizzo.

Ausgangspunkt für die Gestaltung war eine klare Architektur mit phantastischer Aussicht über die Stadt, den Uetliberg bis zu den Glarner Alpen. Sie sollte Hauptdarsteller bleiben und nicht durch zu ausdrucksstarke Möbel konkurrenziert werden. Ausserdem wünschte sich das Ehepaar genug Raum für eine nach und nach wachsende Kunstsammlung.

Montana Regal und Compas Direction Schreibtisch, Jean Prouvé; Aluminium Chair EA, Charles & Ray Eames; Flowerpot VP3, Tischleuchte, Verner Panton; Lato LN9, Beistelltisch, Luca Nichetto.

Da Grinda Gunjic schon mehrere Objekte für beide eingerichtet hat und mittlerweile eine gute Freundschaft entstanden ist, kennt sie die Vorlieben. «Wenn die Grundformen im Bau sehr reduziert sind, kann es kühl wirken. Farben sind dann ein gutes Mittel für mehr Wohnlichkeit.» Um dem Gedanken bestmöglich zu folgen, hat Grinda Gunjic die Wohnung zuerst mit der Eigentümerin, die auch Architektin ist, möbliert: mit Tisch, Stühlen und Sofa von Cassina, dem Regal von Montana, einem schönen Holzbett von Riposa und Küchentisch und Stühlen von Mdf.

Tense, Tisch, Piergiorgio Cazzaniga & Michele Cazzaniga; Neil Twist Chair, Jean Marie Massaud.

Erst in einem zweiten Schritt kam die Wandfarbe hinzu – als bereits alles eingezogen war. «Möbel sind viel teurer als Farben», so die Einrichtungsberaterin. «Man vermeidet, dass Einrichtung und Wandfarbe nicht perfekt passen.» Beim Bekenntnis zur Farbe sei allerdings wichtig, nur so viel Einfluss zu nehmen, dass die Menschen sich in ihrem Zuhause nicht fremd fühlen. Natürliches Farbspektakel liefert die Natur – draussen, vor den Panoramafenstern, passend zu den Jahreszeiten.